Im Jahre 1921 wurde die Feuerwehr Oberbruch gegründet.
Die Gründung der Wehr ist auf ein Theaterstück zurückzuführen, in dem die Akteure auf der Bühne mit sehr großem Geschick eine Abdrückpumpe bedienten. Dieses Bühnenstück wurde am 06.01.1921 vom katholischen Arbeiterverein aufgeführt. Der anwesende Bürgermeister Josef Laprell nahm dieses gelungene Theaterspiel zum Anlass, die Männer zur Gründung einer Feuerwehr aufzurufen. Spontan erklärten sich Hubert Nießen, Wilhelm Küsters, Jakob Noethlichs, Hermann Rütten, Josef Dohmen und Hubert Schückens bereit, eine Freiwillige Feuerwehr in Oberbruch zu gründen.
Nach einer eifrigen Listenwerbung fanden sich am 21.03.1921 im Lokal Jakob Nießen insgesamt 40
Männer zusammen um diese Gemeinschaft aus der Taufe zu heben.
Die Gründungsversammlung fand am 18.05.1921 statt.
Durch Beschluss der Hauptversammlung des Gemeinderates der Gemeinde Oberbuch vom 31.10.1921 wurde eine freiwillige Feuerwehr für die Gemeinde gebildet und als I. Brandmeister der Fabrikmeister Wilhelm Küsters aus Oberbruch gewählt. Die Satzungen der Wehr wurden durch den Landrat zu Heinsberg am 04.04.1922 genehmigt. Dadurch wurde die Freiwillige Wehr offiziell anerkannt und trat an die Stelle der bis dahin bestehenden Pflichtfeuerwehr. Anstelle des Brandmeister Hubert Niehsen wurde der Schreinermeister Wilhelm Rütten aus Oberbruch durch Beschluss des Gemeinderates vom 12.09.1927 zum I. Brandmeister gewählt und durch den Landrat bestätigt.
Die erste Ausrüstung der Wehr bestand aus einer Handdruckspritze auf Lafette. Als Unterkunft diente ein Geräteschuppen an der alten Schule "Am Birnbaum".
Alarmierungen erfolgten zu damaliger Zeit noch mit dem Feuerhorn, das von einem Feuerwehrmann geblasen wurde, während er mit dem Fahrrad durch den Ort fuhr.
Die erste Brandalarmsirene, Anlage Tyfon 3xT.75, mit Kohlensäureantrieb, wurde von der Firma Friedrich Krupp, Germaniawerft Kiel, erworben und in Eigenleistung an der alten Schule neben dem Geräthaus am 31.12.1930 installiert. Im Jahr 1930 verrichteten 24 aktive und 29 inaktive Mitglieder in Oberbruch Feuerwehrdienst.
1931 wurde Strafgelder eingeführt, die neben den Mitgliedsbeiträgen, für unentschuldigtes Fehlen (25 Pfennig) oder Verspätungen (10 min. 10 Pfennig, 20 min. 20 Pfennig) verhängt wurden.
Am 10.10.1933 wurde der Hauptbrandmeister Wilhelm Rütten zum Kreisbrandmeister ernannt.
Das erste motorgetriebene Fahrzeug erhielt die Wehr am 19.11.1933.
Das Fahrzeug, ein offener Mannschaftswagen Typ Protos, wurde bei Heinrich Lowis, Wagenbau, in Hülhoven umgebaut. Am 15.09.1934 konnte auch in Porselen durch Mithilfe einiger Kameraden aus Oberbruch eine Freiwillige Feuerwehr gegründet werden. Da der Hauptbrandmeister Wilhelm Rütten im Dezember 1934 aus der NSDAP austrat, musste er als Einheitsführer abtreten. Nachdem die Mitglieder der Wehr dies so nicht hinnehmen wollten, teilte Ihnen der Bürgermeister Laprell bei einer Versammlung mit, dass es im 3. Reich nur ein Bestimmen und kein Abstimmen gäbe. Wilhelm Rütten trat daraufhin zusammen mit Jakob Noethlichs und Hubert Botterweck aus der Feuerwehr aus.
Bis 1936 übernahm Hubert Nießen die Einheitsführung die er dann an Peter Hillers weitergab. Ein
Erweiterungsbau und der Bau eines Steigerturmes wurden im April 1936 durchgeführt.
Am 18.04.1935 wurde der damalige Amtsbezirk des Amtbürgermeisters Josef Laprell feuerwehrtechnisch aufgeteilt.
Löschzug 1 Oberbruch |
unter Brandmeister Hillers |
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Löschzug 2 Dremmen |
unter Brandmeister Wennd |
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Löschzug 3 Porselen |
unter Brandmeister Wirt |
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Löschzug 4 Werkfeuerwehr Glanzstoff |
unter Brandmeister Gossenz |
Amtwehrführer dieser 4 Löschzüge und Kreisbrandmeister wurde der Oberbrucher Hauptbrandmeister Hubert Nießen. Am 08. und 09.08.1936 fand erstmals ein Kreisfeuerwehrverbandsfest unter Beteiligung von 67 Gastfeuerwehren in Oberbruch statt. Bei diesem Fest fand außerdem die feierliche Übergabe des neuen Gerätehauses mit Steigerturm statt. Am 01.09.1939 zum Kriegsbeginn, wurde in Oberbruch eine Pflichtfeuerwehr in einer Stärke von 60 Mann angeordnet. In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 war Gottfried Jansen Brandmeister der Wehr. Eine neue Motorspritze erhielt die Wehr am 05.09.1939. Dafür wurde die zweispännige Handdruckspritze aus Lafette nach Porselen abgegeben.
Zum Dienst an der Waffe wurden zahlreiche Kameraden eingezogen. 12 von Ihnen mussten in diesem
Krieg Ihr Leben lassen. Leider sind nur 6 von Ihnen namentlich bekannt.
Hubert Jäger
Theodor Jansen
Peter Leutenberg
Gottfried Nießen
Karl Palmen
Johann Tetz
Im Jahr 1941 wurde die Ausrüstung der Wehr mit einem leichten
Löschgruppenfahrzeug LF 8 ergänzt. Ende 1944 wurde das Fahrzeug mit Mannschaft und Gerät nach Erkelenz - Holzweiler evakuiert. Die Wehr wurde bei Bombenangriffen in Düsseldorf, Neuß, Remscheid und Solingen eingesetzt, wobei das Fahrzeug eingebüßt wurde. Später wurde die Mannschaft mit LF 8 weiter nach Gesche in Westfalen evakuiert, wobei 2 Kameraden in Kriegsgefangenschaft gerieten. Nach dem Einmarsch der Amerikaner in Gesche wurde das Fahrzeug aufgegeben und die Kameraden traten die Heimreise nach Oberbruch mit dem Fahrrad an. In Oberbruch fanden Sie das Gerätehaus in schwer beschädigtem Zustand vor. Schon am 16.09.1945 fand die erste Nachkriegsversammlung zur Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr Oberbruch statt, wobei Heinrich Schiffers zum Einheitsführer der Wehr und stellvertretenden Kreisbrandmeister ernannt wurde. Hubert Nießen, Mitbegründer der Wehr, wurde zum Kreisbrandmeister ernannt. Dieses Amt erfüllte er bis zum 07.05.1960.
Fast 3 Monate, vom 29.06. bis 21.09.1947, leistete die Wehr überörtliche Hilfe bei einem großen
Waldbrand in der Eifel. Die Arbeit der Wehrleute wurde damals durch große Mengen Munitionsreste, die immer wieder explodierten, erheblich erschwert. Bis 1949 dauerte es bis die Wehr wieder
effektiv ihre Arbeit mit entsprechendem Gerät aufnehmen konnte. Für den Feuerschutz wurden ein LF 8 und ein Anhänger mit Motorspritze TS 8/8 beschafft. Am 21.10.1950 wurde der Brandmeister
Heinrich Schiffers zum Hauptbrandmeister und Amtwehrführer ernannt. Am 05.07.1958 konnte das neugebaute Gerätehaus, Am Birnbaum 9, seiner Bestimmung übergeben
werden.
Ein Tanklöschfahrzeug, TLF 8/8 erhielt die Wehr am 15.07.1959 im Rahmen der zivilen
Verteidigung der sogenannten Fernbereitschaft. Dieses Fahrzeug wurde später den Löschgruppen Aphoven und Üetterath als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die 17. Luftschutz-Fernbereitschaft
unterstand lange Jahre dem Oberbrucher Oberbrandmeister Paul Peren. Neben dem Feuerwehrdienst wurde auch die Betreuung der Schleusen und Deiche in Oberbruch von Mitgliedern der Wehr
übernommen. Das zweite Kreisfeuerwehrverbandsfest in Oberbruch konnte
zum 40 jährigen Bestehen am 14. und 15.07.1960 gefeiert werden. Zu diesem Anlass wurde der Bevölkerung die neue Fahne der Wehr vorgestellt.
Auch wurde 1960 der alle 14 Tage stattfindende Übungsabend von Freitag auf Donnerstag verlegt. Dies wurde bis zum heutigen Tage beibehalten.
Ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, Mercedes Benz / Bachert wurde
am 06.06.1963 in Dienst gestellt. Das alte LF 8 wurde 1966
ausgemustert und verschrottet. Ein Funkkommandowagen (FuKoW) der Luftschutzbereitschaft wurde am 26.10.1963 ebenfalls in Dienst gestellt
und in Oberbruch stationiert.
Vom damaligen Kreis Geilenkirchen - Heinsberg wurde am 11.10.1968 ein Gerätewagen 2 Öl , Mercedes Benz / Bachert beschafft und der Oberbrucher Wehr zur Verfügung gestellt. Es war damals das erste Fahrzeug seiner Art im ehemaligen Regierungsbezirk Aachen. Dies hatte unmittelbar zur Folge, dass Technische Hilfeleistungen im Einsatzgeschehen abverlangt wurden und die Einsatzzahlen insbesondere bei Verkehrs- und Ölunfällen nach oben schnellten.
Die letzte Fahrzeugbeschaffung der sechziger Jahre war ein TSF, Ford, dass am 24.10.1969 in
Dienst gestellt wurde. Ein drittes Kreisfeuerwehrverbandsfest in Oberbruch konnte am 26. und 27.06.1971 zum 50 jährigen Bestehen gefeiert werden.
Der Hauptbrandmeister Heinrich Schiffers übergab am 01.01.1976 nach 31 Jahren Amtszeit die Einheitsführung an Oberbrandmeister Heinz Wagner. 1978 wurde im gesamten Zug 3 so auch in Oberbruch
eine Jugendfeuerwehr gegründet. Im Jahr 1979 wurde der Funkkommandowagen (FuKoW) außer Dienst genommen und verschrottet. Ein Sommerfest wurde erstmalig zusammen mit der Bevölkerung am 23.
und 24.05.1981 gefeiert. Da diese Veranstaltung eine große Resonanz erfuhr, wird dieses Fest bis heute alle 5 Jahre fortgesetzt.
Der Hauptbrandmeister Werner Landmesser war vom 17.03.1983 bis zum 14.12.1993 Stellvertreter des Bezirksbrandmeisters des Regierungsbezirks Köln. Nach 11 Jahren im Amt übergab Oberbrandmeister
Heinz Wagner die Einheitsführung am 23.01.1987 an den Hauptbrandmeister Heinz Willi Jansen.
Im Sommer 1989 wurde ein Ölschadenanhänger in Eigenleistung umgebaut und in Dienst gestellt.
Ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS, Iveco Magirus, wurde am 17.10.1989 in Dienst gestellt und am 18.02.1990 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Gleichzeitig wurde das Tragkraftspritzenfahrzeug TSF von Oberbruch nach Scheifendahl verlegt und dort in Dienst genommen.
Ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 Mercedes Benz / Schlingmann wurde am 31.03.1993 in Dienst gestellt und am 13.06.1993 eingesegnet. Das alte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 wurde nach 31 Dienstjahren außer Dienst genommen und im Rahmen der Städtepartnerschaft zur Feuerwehr Ozimek (Polen) überführt und zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt. Nach 5 Jahren Amtszeit übergab der Hauptbrandmeister Heinz Willi Jansen am 01.07.1992 die Einheitsführung an den Oberbrandmeister Michael Norbert. Der Hauptbrandmeister Heinz Willi Jansen war auch vom 24.11.1989 bis zum 01.07.1992 Zugführer des Löschzug Rettung. Der Hauptbrandmeister Heinz Willi Jansen war vom 04.06.1999 bis zum 31.12.2002 Zugführer des Löschzuges 3 und vom 01.05.2001 bis zum 31.12.2002 stellvertretender Wehrführer. Ein neuer Rüstwagen RW 2 MAN / Lentner konnte am 03.12.2000 eingesegnet und seiner Bestimmung übergeben werden. Der alte Rüstwagen wurde ebenfalls der Feuerwehr Ozimek zur Verfügung gestellt.
Am 01.07.2001 übergab Oberbrandmeister Michael Norbert die Einheitsführung an den Brandmeister
Ilias Nikolareas. Ab dem 01.01.2003 bekleidet Hauptbrandmeister Heinz
Willi Jansen das Ehrenamt des Wehrführers. Auch zum 01.01.2003
übernahm der Hauptbrandmeister Norbert Jöris die stellvertretende Zugführung des Löschzuges 3. Am 01.Juni übergab Oberbrandmeister Ilias Nikolareas nach 5 Jahren Amtszeit die Einheitsführung an den Brandmeister Wolfgang
Wehrmann. Am 01.November übergab Brandmeister Wolfgang Wehrmann nach
1 Jahr Amtszeit die einheitsführung wieder an den Oberbrandmeister Ilias Nikolareas
(Quelle: Chroniken der Bürgermeisterei Oberbruch 1823 - 1937, Aufzeichnungen der Schriftführer von 1928 - bis heute, Zeitungsartikel und sonstige Aufzeichnungen der Mitglieder, Sammlung Heinrich Schiffers)
Einheitsführer der Löschgruppe Oberbruch seit 1921. | |
Zeitraum | Name |
1921-1927 | Wilhelm Küsters |
1927 | Hubert Nießen |
1927-1934 | Wilhelm Rütten |
1934-1936 | Hunert Nießen |
1936-1939 | Peter Hillers |
1939-1945 | Gottfried Jansen |
1945-1976 | Heinrich Schiffers |
1976-1987 | Heinz Wagner |
1987-1993 | Heinz-Willi Jansen |
1993-2001 | Michael Nobert |
2001-2006 | Ilias Nikolareas |
2006-2007 | Wolfgang Wehrmann |
2007-2012 | Ilias Nikolareas |
2012-2015 |
Michel Tittel |
2015-2017 | Lars Beckers |
2018-2019 | Dennis Sawkins |
2019-heute | Marco Kleinen |